Hörsturz

Symptome, Ursachen und Behandlung eines Hörsturzes

Ein Hörsturz – ein schlagartig einsetzender, rascher Verlust des Hörvermögens – tritt in der Regel plötzlich auf, oft kurz nach dem Aufwachen am Morgen oder infolge eines unerwarteten, lauten Knallgeräuschs im Ohr. Der Hörverlust kann sich aber auch nach und nach, innerhalb einiger Stunden oder sogar Tage entwickeln.  In jedem Fall muss ein Hörsturz – man spricht auch von Ohrinfarkt, akutem Hörverlust oder plötzlichem (sensorineuralen) Hörverlust – frühzeitig (idealerweise innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten) behandelt werden, um bestmögliche Ergebnisse für das Gehör zu erzielen.

Symptome eines Hörsturzes

Ein plötzlicher und schneller Hörverlust ist charakteristisch für einen Hörsturz. Im Allgemeinen wird ein Hörsturz definiert als Hörverlust, bei dem

  • der Hörverlust innerhalb eines Zeitraums von maximal drei Tagen (häufig aber schlagartig) eintritt und
  • der Hörverlust über 30 dB liegt und mehr als drei aufeinanderfolgende Sinustonfrequenzen umfasst.

Um den Schweregrad Ihres Hörverlusts zu beurteilen, müssen Sie einen Hörtest von einem Fachmann machen lassen, also einem Arzt oder Hörakustiker.

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In den meisten Fällen ist bei einem Hörsturz nur ein Ohr betroffen. Zu einem beidseitigen Hörsturz (also einem plötzlichen Hörverlust auf beiden Ohren) kommt es relativ selten. Häufig treten bei einem Hörsturz zusätzlich Ohrdruck, Schwindelgefühle, Gleichgewichtsstörungen oder auch ein Klingeln in den Ohren auf – ein Phänomen, das allgemein als Tinnitus bekannt ist. 

Ursachen eines Hörsturzes

Ein Hörsturz ist oft idiopathisch, d. h. die Ursache ist unbekannt, aber es gibt mehrere mögliche, erkennbare Ursachen, z B.

  • Entzündungen
  • Verletzungen, Durchblutungsstörungen 
  • Autoimmunerkrankungen
  • Ototoxische Medikamente (d.h. Medikamente, die das Gehör schädigen)
  • Erkrankungen (z. B. Menière-Krankheit)
  • Störungen des Immunsystems
  • Diabetes oder andere Stoffwechselstörungen
  • Stress

Wiederherstellung des Hörvermögens nach einem Hörsturz

Obwohl sich manche Menschen innerhalb weniger Wochen spontan von einem Hörsturz erholen, sollten Sie unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Sie einen Hörsturz erlitten haben. Je schneller Sie behandelt werden, desto besser sind die Aussichten für Ihr Gehör.


Behandlung eines Hörsturzes

Zur Behandlung eines Hörsturzes werden in der Regel Steroide verschrieben. Wenn die Behandlung innerhalb weniger Tage (idealerweise innerhalb der ersten 24 Stunden) nach Auftreten des Hörverlusts begonnen wird, sind die Heilungschancen sehr gut. In der Regel wird den Patienten Kortison verabreicht, das entweder in Form von Tabletten über ein bis zwei Wochen oral eingenommen werden muss oder direkt injiziert wird.

Wenn der Hörsturz auf eine konkrete Ursache zurückzuführen ist, werden unter Umständen weitere Behandlungsmaßnahmen angesetzt.


Hörsturz und Hörgeräte

Wenn Ihr Hörvermögen nicht (vollständig) wiederhergestellt werden kann, wird Ihnen vermutlich das Tragen von Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten empfohlen. Hörgeräte helfen Ihnen dabei, besser zu hören, indem sie nicht nur Klänge verstärken, sondern auch bestimmte Frequenzen anheben und überflüssige Geräusche ausblenden.  Manche Geräte bieten auch spezielle Funktionen gegen Tinnitus. Mehr dazu finden Sie in unserer Übersicht zu den verschiedenen Arten von Hörgeräten. 

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