Online-Umfrage
Um unsere Hörlösungen ständig zu verbessern, sind wir daran interessiert, mehr über die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen von Kindern und Jugendlichen zu erfahren, die derzeit Hörgeräte tragen.
Wir laden alle Eltern von Kindern/Jugendlichen im Alter bis 18 Jahren sowie ältere Teenager (15-18) ein, an einer Online-Umfrage teilzunehmen (Dauer ca. 15 Minuten). Wir freuen uns über Ihre Anregungen, die uns helfen werden, unsere pädiatrischen Hörlösungen weiterzuentwickeln.
Kinder und Hörverlust
Schätzungsweise leiden ein bis vier von 1000 Kindern unter Hörverlust.1 Wenn man die Kinder mit vorübergehendem Hörverlust (aufgrund von Ohrinfektionen) oder einseitigem (unilateralem) Hörverlust hinzunimmt, ist die Zahl weitaus höher.
Um die bestmögliche Entscheidung für Ihr Kind zu treffen, sollten Sie sich frühzeitig mit dem Thema Hörverlust bei Kindern befassen. Je früher Sie aktiv werden, desto besser sind die Lern- und Entwicklungschancen Ihres Kindes.
Die Ohren sind der Zugang zum Gehirn
Es heißt immer, dass wir mit unseren Ohren hören, aber in Wirklichkeit hören wir mit dem Gehirn.2 Das Ohr ist ein Gefäß, das Klanginformationen aus der Umgebung aufnimmt und sie an das Gehirn weiterleitet. Dort werden sie verarbeitet und interpretiert. Ohren können also als der „Zugang“ zum Gehirn verstanden werden, wo das Hören tatsächlich stattfindet.
Genau das kann bei der Entwicklung eines Kindes zum Problem werden. Jegliche Hörminderung – egal ob leicht oder hochgradig, ein- oder beidseitig – bedeutet, dass die Klänge das Gehirn nicht so erreichen, wie sie sollten.
Wie die Klänge zum Gehirn gelangen – die Ohren
Jedes Ohr ist einzigartig. Selbst zwischen dem linken und dem rechten Ohr gibt es Unterschiede in Form und Größe. Das Ohr besteht aus drei Bereichen: dem Außen-, dem Mittel- und dem Innenohr.
Die Schallwellen werden vom Außenohr erfasst und über den Gehörgang bis zum Trommelfell weitergeleitet, welches sie zum Schwingen bringen. Diese Schwingungen werden an die kleinen Knochen im Mittelohr weitergegeben. Dadurch werden die Schallwellen verstärkt bevor sie in das Innenohr eintreten.
Im Innenohr gibt es kleine Haarzellen, die durch die Schallwellen bewegt werden und dadurch elektrische Signale zum Hörnerv senden, welcher wiederum mit dem Hörzentrum des Gehirns verbunden ist. Im Gehirn werden die elektrischen Impulse dann in verständliche Klänge umgewandelt.3
Wo die Bedeutung der Klänge erkannt wird – das Gehirn
In den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Gehirn schnell und komplex. Bei jeder neuen Erfahrung, die das Kind über seine Sinne macht, entstehen neue Verbindungen und Nervenbahnen. Durch Wiederholung werden diese Nervenbahnen gestärkt - die Wiederholung von Wörtern und Klängen ist also enorm wichtig für die Entwicklung der Hörbahn und des Gehirns.
Hörverlust bei Kindern – warum es wichtig ist, früh zu handeln
Bei Kindern mit Hörverlust erreichen die Töne das Gehirn nicht so wie vorgesehen. Deshalb haben diese Kinder nicht nur beim Hören Schwierigkeiten, sondern ihnen fehlen Impulse, die für die Entwicklung der neuronalen Bahnen wichtig sind. Diese sind wiederum von entscheidender Bedeutung für die kindliche Entwicklung.
Noch einschneidender ist Hörverlust bei Säuglingen, denn das Hören setzt normalerweise einige Wochen vor der Geburt ein.4 Deshalb ist ein Neugeborenes mit Hörverlust bei der Geburt in der Entwicklung seiner Nervenbahnen bereits einige Wochen hinterher. In diesem Fall ist es besonders wichtig, schnell zu handeln.
Hörgeräte für Kinder
Hörhilfen wie Hörgeräte und Wireless-Mikrofone schaffen Abhilfe, indem sie die fehlenden Impulse ersetzen, das Gehirn mit auditiven Informationen versorgen und so den fehlenden Zugang ausgleichen. Deshalb sprechen wir gern davon, dass Hörtechnologien einen Türöffner-Effekt haben.
Beziehungen bauen auf Gesprächen auf
Indem wir Kindern Zugang zur vielfältigen Welt der Gespräche verschaffen, helfen wir ihnen, die Beziehungen und Fähigkeiten zu entwickeln, die sie für ein erfülltes Leben brauchen.
Tragfähige Beziehungen helfen Kindern, ihre Welt zu verstehen, stärken die Gehirnarchitektur und unterstützen die Entwicklung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten.5
Gespräche bauen Beziehungen auf
Indem wir Kindern Zugang zur vielfältigen Welt der Gespräche verschaffen, können wir ihnen helfen, die Beziehungen und Fähigkeiten zu entwickeln, die sie für ein erfolgreiches Leben brauchen.
Eine umfassende Information über das Thema Hörverlust bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern hilft Ihnen dabei, die bestmöglichen Entscheidungen für Ihr Kind treffen zu können. Wenn Sie möglichst früh in der Entwicklungsphase Ihres Kindes aktiv werden, ermöglichen Sie ihm beste Lern- und Entwicklungschancen.
Tragfähige Beziehungen helfen Kindern, ihre Welt zu verstehen, stärken die Gehirnarchitektur und unterstützen die Entwicklung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten.1
Bedeutung von „Serve-and-Return-Interaktionen“
Wechselseitige Interaktionen und Gespräche, auch als „Serve-and-Return-Interaktionen“ bezeichnet, bilden das Fundament dieser wichtigen Beziehungen. Ihr Nutzen für die Entwicklung ist vielfältig: Sie stimulieren die Bildung neuronaler Verbindungen, formen die Gehirnarchitektur und unterstützen die Entwicklung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten.1 Die Interaktionen fördern die kindliche Neugier und helfen ihnen, die Welt um sich herum zu verstehen.
Quantität und Qualität sind wichtig
Die Quantität an Wörtern und Gesprächen, denen ein Kind ausgesetzt ist, beeinflusst die Hirnentwicklung und trägt zu einer günstigen Entwicklung von Wortschatz und schulischer Leistung bei.2,3 Kleinkinder benötigen Zugang zu Millionen Wörtern und tausenden Stunden Hören, um sprechen und lesen lernen zu können.2,4
Aber nicht nur die Menge an Gesprächen ist von Bedeutung, sondern auch die Diversität und Komplexität der von Ihnen verwendeten Sprache sowie der Umstand, wie klar und deutlich Ihr Kind Sie verstehen kann.5
Jedes Gespräch zählt
1. Achten Sie auf Kommunikationsbemühungen Ihres Kindes und reagieren Sie angemessen darauf.
Hierzu zählen sämtliche Kommunikationsversuche, etwa, wenn ein Säugling sich räkelt, ein Kleinkind mit dem Finger auf etwas zeigt oder ein älteres Kind „Warum?“ fragt. Eine angemessene Reaktion darauf kann in einem Lächeln bestehen, einem bestimmten Gesichtsausdruck oder einer gesprochenen Antwort. Durch die angemessenen Reaktionen auf Kommunikationsversuche des Kindes vermitteln sie ihm, dass seine Gedanken und Gefühle wahrgenommen und verstanden werden.
2. Stellen Sie Ihrem Kind Fragen und nehmen Sie sich die Zeit aktiv zuzuhören.
Fragen ermutigen Kinder darin, sich aktiv an Gesprächen zu beteiligen. Und wenn Sie sich bemühen aktiv zuzuhören, geben Sie Ihrem Kind Bestätigung und stärken die gegenseitige Verbindung. Verwenden Sie ein vielfältiges Vokabular und regen Sie mit aktiven Fragen die Fantasie Ihres Kindes an.
3. Bauen Sie aktive Interaktionen („Serve-and-Return“) in den Alltag ein.
Routineaktivitäten eignen sich perfekt, um möglichst viele aktive Interaktionen („Serve-and-Return“) im Alltag unterzubringen, etwa beim Windeln wechseln oder auf dem Weg zur Schule. So werden Gespräche zu einer natürlichen Form der Kommunikation und bieten Ihrem Kind über den Tag hinweg sinnvolle Interaktionen.
4. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind kein Gespräch verpasst.
Indem Sie Ihrem Kind den Zugang zu klarem, vollem Klang in jeder Situation ermöglichen, verpasst Ihr Kind keine Gespräche und Kontaktmöglichkeiten mehr. Die Hörbedürfnisse Ihres Kindes:
- Tragen der Hörgeräte in allen wachen Stunden
- Nutzung der Roger-Mikrofon-Technologie in lautem Störgeräusch und über Distanz6
Entfernung von Störgeräuschen (z. B. Radio ausschalten, Fenster schließen).