Übungen für das Gehörtraining

So trainieren Sie Ihr Gehör

Aller Anfang ist schwer. Die vielen neu gewonnenen Höreindrücke können in der Gewöhnungszeit ermüdend sein. Nehmen Sie sich Zeit, sich an Ihr Hörgerät zu gewöhnen. Ihre positive Einstellung und Ihr Wille, wieder besser zu hören und zu verstehen, sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Schritt für Schritt zum entspannten Hören Tragen Sie Ihr Hörgerät nicht gleich bei einem Konzert. Haben Sie etwas Geduld, denn besonders in schwierigen Hörsituationen braucht ihr Gehör erst wieder die nötige Erfahrung. Üben Sie täglichSie werden es spüren: Mit jedem Tag gewinnen Sie Lebensfreude zurück. Tragen Sie Ihr Hörgerät am Anfang nur wenige Stunden pro Tag. Steigern Sie die Dauer der Übungen täglich etwas mehr. Machen Sie sich mit den Übungen vertraut und führen Sie diese bitte stets in der richtigen Reihenfolge durch.

Übung 1: Zuhören

Lesen Sie sich am ersten Tag zunächst selbst etwas vor. Ihre eigene Stimme kann sich am Anfang ungewohnt anhören. Dieser Eindruck wird mit der Zeit schwinden. Achten Sie dann auf die Geräusche Ihrer Schritte und Ihrer Atmung. Erzeugen Sie bewusst leise Geräusche, indem Sie mit Papier rascheln, einen Lichtschalter betätigen, mit dem Schlüsselbund klimpern usw. Schreiben Sie auf, was Sie alles im Haus hören. Beschreiben Sie diese Geräusche mit Adjektiven (z. B. hell, dunkel, klirrend, ...) und bewerten Sie diese (angenehm, fremd, komisch, bekannt, ...).

Übung 2: Einem Gespräch folgen

Führen Sie diese Übung erst am nächsten Tag durch – und auch nur dann, wenn Sie mit der Übung des Vortags zufrieden waren. Andernfalls wiederholen Sie die Übung des ersten Tages noch einmal.

Telefonieren Sie mit dem Zeitansagedienst. Wenn Sie die Ansage gut verstanden haben, führen Sie ein kurzes Telefongespräch mit einem Bekannten. Unterhalten Sie sich als nächstes mit einem Freund oder Bekannten in einer ruhigen Umgebung. Reden Sie nicht zu lange, sondern lassen Sie es langsam angehen. Zum Schluss schauen Sie in ruhiger Umgebung etwas fern oder hören Sie Radio.

Übung 3: Laute Geräusche tolerieren

Bitte beachten Sie, dass diese Übung nur dann zu empfehlen ist, wenn Sie die ersten bereits mit Erfolg durchgeführt haben. Muten Sie sich nicht zu früh zu viel zu. Wiederholen Sie die ersten Übungen lieber so lange, bis Sie sich wirklich sicher fühlen.

Führen Sie ein Gespräch in geräuschvoller Umgebung: Lassen Sie entweder den Fernseher im Hintergrund laufen oder setzen Sie sich in ein nicht all zu lautes Straßencafé. Bei so einer schwierigen Hörsituation heißt es: Geduld haben! Der große Erfolg kommt vielleicht erst nach ein paar Tagen oder gar Wochen. Üben Sie einfach weiter.

Sie haben auch diese Übung gemeistert? Steigern Sie die Herausforderung und führen Sie ein Gespräch mit mehreren Personen in einer geräuschvollen Umgebung.

Übung 4: Gezielt zuhören

Sie können mit Ihrem Hörgerät nun besser hören und sich in vielen schwierigen Hörsituationen gut verständigen. Dennoch heißt es ein konzentrierter und aufmerksamer Zuhörer zu bleiben. Denn: Gerade in geräuschvollen Hörsituationen müssen sich selbst Menschen ohne Hörverlust anstrengen, Gewünschtes zu verstehen und Unerwünschtes zu ignorieren.

Üben Sie, sich auf die Geräusche zu konzentrieren, die Sie hören möchten. Und ignorieren Sie unerwünschte oder störende Geräusche. Versuchen Sie in einer geräuschvollen Umgebung unbekannte Töne zu identifizieren und ignorieren Sie unwichtige Geräusche bewusst. Schon bald wird es Ihnen gelingen, Ihre Aufmerksamkeit gezielt von einem Geräusch auf ein anderes zu richten.